Gesichter

Interview

8 min

Im Gespräch mit Vroni

Über das Leben in Wien und das Dasein als Frau in der Developmentbranche

Insights Office Gesichter Vroni
Vroni portrait

Im Gespräch mit Veronika Gerstner: Die Wienerin ist eine von drei Developerinnen im Team Web. Sie verrät uns, wie sie die IT-Branche als Frau erlebt und wie sie ihre Zeit „off-screen“ verbringt.

Du sagst, du bist über dein Interesse für Fotografie zu deiner Ausbildung an der Graphischen gekommen. Was fasziniert dich an dem Medium Foto und wie bist du davon zum Web Development gekommen?

Vroni

Ich liebe es, schöne Momente festzuhalten und Objekte aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkeln zu betrachten. Durch meine Leidenschaft zur Fotografie habe ich mich dazu entschlossen, das Kolleg für Multimedia an der Graphischen in Wien zu machen. Dort habe ich viele Medienbereiche kennengelernt, unter anderem Webdesign und Development. Was mich daran besonders gereizt hat, war die Verbindung zwischen Technik und Design – ich setze gerne ästhetische Designs um, die auch funktional sind. Weil die Ausbildung allerdings nicht sehr in die Tiefe ging, habe ich anschließend noch Medientechnik an der FH St. Pölten studiert. Dort konnte ich meine Web Skills ausbauen.

Du bist Wienerin durch und durch– geboren und aufgewachsen in der Hauptstadt. Zieht es dich manchmal in die Ferne oder was schätzt du besonders an deiner Heimatstadt? Sind die Wiener wirklich so grantig, wie man behauptet?

Vroni

Was ich an Wien wirklich sehr schätze, ist die Vernetzung – man gelangt schnell und unkompliziert von A nach B. Außerdem finde ich, dass Wien einfach eine stilvolle Stadt ist. Einerseits gibt es die belebte Innenstadt, und im Kontrast dazu zahlreiche Parks und Erholungsflächen. Bis jetzt hat es mich zum Wohnen noch nicht in die Ferne gezogen, für Urlaub allerdings schon. Prinzipiell gibt es in Wien schon sehr viele Grantler, aber zum Glück auch einige Sonnenscheine!

Jobs im Development sind männlich dominiert. Laut einer Statistik der WKO aus dem Jahr 2019 gibt es fast dreimal so viele männliche wie weibliche Beschäftigte im IT-Bereich. Wie würdest du diese immer noch vorherrschende Dominanz begründen? Hast du selbst schon die Erfahrung gemacht, als Frau in der Branche anders wahrgenommen zu werden?

Vroni

Ein Problem könnte sein, dass in der Schullaufbahn wenig Einblick in den IT-Bereich gegeben wird. An meinem Gymnasium wurden wir kaum über unterschiedliche Berufe informiert. Vor meiner Ausbildung auf der Graphischen wusste ich also nicht, wohin es mich beruflich verschlägt. Zum Glück gibt es mittlerweile einige Schulen, die mehr Wert auf Einblick in die Karrierewelt legen – ich hätte mir das als Jugendliche definitiv gewünscht. Ich hatte bisher nicht das Gefühl, als Frau in der Branche anders wahrgenommen zu werden. Mir ist aber aufgefallen, dass mittlerweile viele Arbeitgeber:innen sehr daran interessiert sind, Frauen einzustellen und sogar dafür kämpfen. Ich denke, wenn Skills und Persönlichkeit passen, wird man als Developerin schnell fündig und in der Branche gerne willkommen geheißen.

Illu komprimiert

So würde Vroni dotsandlines bildlich darstellen

Bei dotsandlines gibt es aktuell mehr Frauen als Männer im Development-Team. Wie könnten auch andere Unternehmen daran arbeiten, Mädchen und Frauen für den Job als Programmierer:in zu begeistern?

Vroni

Das ist eine sehr gute, aber auch schwierige Frage. Manche Frauen wollen unbedingt andere Frauen um sich haben, für manche spielt es keine Rolle. Ich selbst schätze es sehr, dass ich so viele Kolleginnen habe, aber es war für mich kein ausschlaggebendes Kriterium. Bis ich bei dotsandlines angefangen habe, wusste ich gar nicht, dass der Frauenanteil so hoch ist. Mir war es wichtig, dass der erste Eindruck beim Bewerbungsgespräch passt und ich mit gutem Gefühl hinaus- gehe. Grundsätzlich muss einfach das Team passen – ein wertschätzendes, offenes und unterstützendes Arbeitsumfeld steuert viel zum Wohlfühlfaktor bei.

Als Agentur-Mitarbeiter:in verbringt man viele Stunden täglich vor dem Bildschirm – speziell beim Programmieren gibt es selten Zeit ”off-screen“. Wie schaffst du in deiner Freizeit einen Ausgleich?

Vroni

Seit Kurzem zeichne ich in meiner Freizeit und beschäftige mich mit Handlettering. Es macht mir Spaß und es entspannt mich sehr, wenn ich mich auf Papier und Stift konzentriere. Ich schätze es, eine Beschäftigung gefunden zu haben, die mir einen guten Ausgleich zur Bildschirmarbeit bringt. Außerdem lese ich wahnsinnig gerne Romane und wenn das Wetter passt, verbringe ich viel Zeit in der Natur.

Das Web-Team ist ständig am Wachsen – seit Kurzem gibt es mit Vero eine Hunde-Mama als Kollegin. Du selbst bezeichnest dich als Tierliebhaberin. Was ist dein liebstes Tier und warum?

Vroni

Platz Nummer Eins teilen sich eindeutig Bären und Hunde! Hunde sind einfach lieb und freundlich und bringen einem viel Freude. Bären sind groß und flauschig und man würde am liebsten mit ihnen kuscheln – ich zumindest. Irgendwann werde ich bestimmt auch mal Hunde-Mama sein. Bären-Mama hingegen wird vermutlich etwas schwieriger.

Wir wissen von dir, dass du gerne und viel lachst – vor allem über Flachwitze. Verrätst du uns deinen Lieblingswitz?

Vroni

Ich bin ein großer Fan von Flachwitzen und Wortspielen. Ich lache über so gut wie jeden Flachwitz, wenn ich ihn das erste Mal höre – dieser gefällt mir besonders gut: Wie nennt man einen Waschbären, der viel trainiert?–Waschmaschine.

Mitwirkende

Lea Hierzenberger

Veronika Gerstner